#4 Oliver, warum matchen Jugendliche und Betriebe nicht?

Shownotes

Zuletzt blieben erneut rund 20.500 Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt. Warum sehen viele Jugendliche in einer Lehre keine Perspektive? In der vierten Folge von "Motivation Handwerk verstehen" sucht Ralf Moeller gemeinsam mit Oliver Oettgen nach Antworten und möglichen Auswegen.

Ein Grundproblem sieht der Dachdeckermeister und Buchautor in den Elternhäusern. "Die Kinder sollen es möglichst besser haben als man selbst, dabei kann man im Handwerk mitunter mehr verdienen als mit einer akademischen Laufbahn", sagt Oettgen, der in Kerpen einen Handwerksbetrieb mit 45 Mitarbeitern führt. Viele Jugendliche und Eltern wüssten zudem gar nicht, welche Berufe es überhaupt gibt – oder dass viele Betriebe ihre veralteten Strukturen längst abgelegt haben.

Im Podcast stellt Oettgen seine Idee zur Lösung des "Matching"-Problems vor, während Ralf Moeller Vergleiche zwischen Handwerkern und Künstlern zieht und von Begegnungen im Fitnessstudio erzählt, die ihm Mut machen.

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Vom Gefühle kann ich mich erinnern, bin jetzt schon 65. Da war mehr Interesse noch im Handwerk. Also die Hauptschüler oder auch Realschüler sind damals dann doch, da sagte man, ich möchte Elektriker werden, ich möchte Maurer werden und ich möchte Zimmermann werden. Motivation Handwerk verstehen - der Podcast fürs Handwerk mit Ralf Moeller, Schauspieler und Mr. Universe. Er möchte verstehen,

wieso nicht mehr Menschen eine Ausbildung im Handwerk machen? In diesem Podcast spricht er mit Gästen aus dem Handwerk über ihre Motivation, das Imageproblem und über Lösungsansätze. Heute zu Gast Oliver Oettgen, Dachdeckermeister, Unternehmer und Buchautor. Viel Spaß mit Motivation Handwerk verstehen. Oliver, hier sind wir. Schön, dass du hier bist. Hallo Ralf, Dankeschön. Ja, ganz toll.

Und ich freue mich ja auch, wir werden jetzt mal über das Handwerk sprechen. Ja gerne. Ich habe so ein paar entweder Oder Fragen, sage ich jetzt mal ganz einfach. Du bist ja ein Junge da aus der Nähe von Köln auch, da in Kerpen. Genau, im Betrieb sitzt in Kerpen. Privat komme ich eher so aus der Ecke Aachen, aber in Kerpen ist der Betrieb. Also, Kölsch oder Alt? Ich nenne eher Kölsch. Dann Kölsch, ja.

Fußball oder Football? Fußball. Arbeiten lieber auf dem Dach oder am Schreibtisch? Ich mag beides, aber meine Passion ist eher der Schreibtisch, weil ich da doch eher strategisch arbeiten kann. Dann die 40 Stunden an fünf Tagen oder an vier Tagen arbeiten? Welche 40 Stunden? Ich arbeite auf jeden Fall mehr. Ja. Nein, also ich denke, wir müssen die fünf Tage Woche beibehalten.

Das ist so ein Unternehmertum. Da denken die immer alle nur morgens anfangen 8 und 17 Uhr ist Feierabend. Das ist es nicht. Na ja gut, man nimmt die Sachen mit nach Hause auf jeden Fall. Und das heißt nicht unbedingt in Papierform oder in Form von einem Laptop, aber man nimmt sie im Kopf mit nach Hause und entwickelt eben auch manchmal über Nacht oder über das Wochenende neue Ideen, Strategien oder sonst irgendwas. Du kannst gerne mal meine Mitarbeiter fragen, wie sehr die hoffen, dass montags nicht wieder was Neues kommt.

Ich werde schon oft gespäht, wenn ich montags komme. hat er wieder neue Ideen oder nicht? Und die nimmt man mit, die Sachen dann auch. Neben dem Papier natürlich auch, neben dem Laptop. Man arbeitet auch samstags dann. Und wo postest du am liebsten? Auf LinkedIn? Oder auf der im Instagram? Ich glaube, dass ich bei LinkedIn besser positioniert bin als Person jetzt, weil ich glaube, ich nicht unbedingt derjenige bin, der nur an die jungen Leute rankommt, sondern ich würde lieber oder mein Thema ist eigentlich mehr, die Kollegen, die Unternehmer, die Unternehmerinnen und alle, die im Handwerk unterwegs sind, eigentlich zu motivieren, jemand mehr zu tun. Und Instagram ist dann ja, aus meiner Sicht so ein bisschen, mehr jungeres Publikum und nicht unbedingt B2B und aber trotzdem macht Instagram auch sehr viel Spaß, weil man immer wieder Feedback bekommt, aber ich sehe mich mehr bei LinkedIn.

Unser Thema wird heute sein, warum machen Jugendliche und Betriebe, warum matchen die nicht? Warum matchen die Jugendlichen und Betriebe nicht? Aber vorab hat die DHZ, also die Deutsche Handwerkszeitung, was zusammengearbeitet, dass du das mal vorliest. Hier von dir ein bisschen, dass wir ein bisschen mehr noch über dich erfahren. Sehr gerne. Also mein Name ist Oliver Oettgen, ich bin Dachdeckermeister, 40 Jahre alt und führe einen Handwerksbetrieb, einen Dachdeckerbetrieb mit 45 Mitarbeitern in Kerpen.

Ich bin in Gallenkirchen in Nordrhein -Westfalen geboren und bin mit dem Handwerk groß geworden. Ich bin als kleines Kind schon im Handwerksbetrieb rumgelaufen. Dementsprechend weiß ich von der Pike auf, wie es funktioniert. Und zusammen mit der Familie und vor allen Dingen mit meinem Vater haben wir 2009 einen Handwerksbetrieb

dann in Karpen halt eben übernommen. In welcher Generation war das jetzt nochmal? Ihr seid jetzt die dritte Generation? Bist du jetzt? Der Betrieb ist 170 Jahre alt tatsächlich. 170? Und wir haben ihn aber damals, also mein Vater und ich haben ihn übernommen von einer Familie Ova, von dem Namensgeber. Und wir sind jetzt in der zweiten Generation. Also heute führe ich den Betrieb jetzt alleine mit einem super Team im Rücken, damit ich mich eben halt dann auch ums Handwerk kümmern kann.

Ja gut, und darüber hinaus bin ich jetzt auch mittlerweile aktiv, als was eben schon gehört, als Autor, als Moderator, als Vortragsredner und ja gerade im Moment ist mein Buch erschienen, Handwerksdenker und Influencer, gemeinsam gegen den Fachkräftemangel. Übrigens habe ich dir ja auch eins mitgebracht. Das ist aber toll. Das ist für dich. Ja. Würde mich freuen, wenn du mal reinschaust und eine Kritik dalässt. Thema ist auch da, der Fachkräftemangel natürlich, wo auch

die jungen Leute eben halt das Thema sind und ja, das zieht sich bei mir halt mittlerweile sehr durch. Was mir im Herzen liegt, ist eben halt, das Handwerk wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Also das Image zu verbessern und wirklich an den Strukturen auch mitzuarbeiten. Deswegen sagte ich auch eben LinkedIn. Denn da bin ich der Meinung, kann ich die Menschen erreichen, wo man wirklich eben halt über Zusammenarbeit eben was erreichen dann.

Ziel ist es natürlich durch diese Image -Thematik eben halt die jungen Menschen für das Handwerk zu gewinnen und in die Betriebehöhe reinzubekommen. Und da ist natürlich ein wichtiger Punkt, dass wir eben halt an den Strukturen arbeiten, die anpassen und das natürlich nicht überdrehen auf der einen Seite, denn viele Betriebe haben sich schon angepasst, viele haben sich schon entwickelt in eine gute Richtung, aber es gibt eben halt noch genug, die eben halt

entweder es nicht getan haben bisher, sich noch nicht angepasst haben an die aktuellen Marktgegebenheiten oder eben halt es in der Öffentlichkeit halt einfach nicht bekannt geben. Und das sind für mich eben halt die großen Punkte. Und, wie schade ist es eben halt, dass wir eben nicht in der Lage sind, dieses Image eben halt als Handwerk zu verbessern. Wir sind so groß, wir sind so wichtig und da gibt es ganz viele Möglichkeiten, eben halt die jungen Menschen auch zu begeistern. Ja, ja gut, das Ganze ist natürlich auch nicht einfach, muss man auch sagen. Das ist eine große Strategie und ich habe auch selber lange überlegt eben halt

ob ich die Verantwortung übernehmen kann und ob ich sie auf der anderen Seite natürlich übernehmen möchte, denn es ist auch immer die Frage, möchte man in der Öffentlichkeit so eben halt dastehen oder eben halt nicht und vor allen Dingen die ganze Energie eben halt dann auch ins Handwerk lenken und ich habe sie dann irgendwann für mich mit "Ja" beantwortet und für mich ausschlaggebend waren tatsächlich die Erkenntnisse für mich im Rahmen der Hochwasserkatastrophe 2021.

Ich habe da Situationen erlebt, wo wir eben halt Hilfestellungen geleistet haben und Menschen, die gar nicht betroffen waren, eben halt aus den Häusern kamen und zum Beispiel geholfen haben, Anhänger und Busse leer zu machen, wo eben halt die überschwemmten Sachen alle drin waren. Also da standen Container, die haben geholfen, auszuladen. Und es war ein Riesen Wir-Gefühl, was da entstanden ist. Und auch bei den Hilfen. Ich bin auch, hab ich damals auch mitbekommen. Also Leute sind von überall losgefahren, haben irgendwo was in die Richtung gemacht und

Aber noch heute sind die Schäden noch akut zu sehen. Ja, definitiv. Aber es ist leider so, dass wir heute nicht mehr helfen können. Ich war ja auch einige Male in den Gebieten. Ich habe auch am Wochenende mitgeholfen. Heute können wir da nicht mehr so viel tun. Zumindest mal nicht in der Gruppe, wo wir damals unterwegs waren. Wir waren so eine Abrissgruppe. Was für mich da elementar war, es war ein riesen Wir-Gefühl. Die Menschen haben sich gegenseitig unterstützt. Und das war für mich dieser Funke, der dazu geführt hat, dass ich gesagt habe,

es lohnt sich in Deutschland mehr Verantwortung zu übernehmen und genau diese Themen eben in den Ring zu schmeißen hat. So bin ich zu dem Buch gekommen und zu den ganzen Themen, die ich heute mache. Auf LinkedIn folgen mir mittlerweile 6.000 Menschen. 6.001. Ich werde mich dann auch mal... Sehr gut. Wird mich sehr freuen, Ralf. Ja.

Ja, weil ich sagte, ich kann mir auch, können wir es ja noch fortfahren gleich, aber ich wollte noch kurz sagen, ich habe immer nur gehört, verdammt jetzt in fünf, sechs Jahren haben wir fünf, sechs Millionen, also Handwerker, die aufhören, die in Rente gehen und die fehlen ja dann. Jetzt müssen ja teilweise schon die Leute ewig warten oder zum größten Teil warten.

Weil ihr gar nicht so nachkommen könnt, zum größten Teil. Mann muss dazu sagen, 5 Millionen Handwerker haben wir im Moment im Handwerk. Und es jetzt fehlen im Moment 250.000. Jetzt schon. 250.000 fehlen. Aber überlegen wir mal, wenn es in 5, 6 Jahren, habe ich gehört, sind auf einmal... Sind es einige mehr, sind wir bei 500.000 oder so. Ja, es ist massiv. Wir haben jetzt schon lange Wartezeiten. Wir haben jetzt schon massive Probleme. Nicht nur in Quantität, auch in Qualität haben wir Probleme. Denn in den letzten Jahren ist ja leider dazu gekommen, dass viele Menschen eben halt von Betrieb zu Betrieb

gehüpft sind, ich nenne es mal so Jobhopping ein bisschen lustig dabei. Und in diesem Jobhopping ist ja eins passiert, der Lohn hat sich verbessert, aber die Qualität der Person, die gewisse Leistung ausführt nicht, weil sie gar nicht dazu gekommen ist, das Handwerk, was sie eben halt erlernt haben und das, was sie auch ausführen, eben halt zu verbessern, sondern sind sie in die Betriebe reingegangen und haben eigentlich immer nur sich eingearbeitet in den Betrieb.

Dann sind sie schon wieder woanders hingegangen. Das ist ein Riesenproblem, was gerade stattfindet, wenn wir da jetzt über 5, 6, 7 Euro Stundenlohnunterschied sprechen über dieses Job-Hopping. Aber die Qualität halt einfach nicht stimmt. Das ist auch ein Riesenthema, was nicht so oft gesehen wird, aber es liegt auf der Hand. Was wir hier auch erreichen wollen mit der Reihe auch, die ich jetzt hier moderiere mit Handwerkern in Zukunft auch, ist eben halt auch die

Zuhörer oder die Jugendlichen zu motivieren. Und dann kommen natürlich verschiedene Fragen auf. Warum wollen junge Leute nicht mehr in den Handwerk gehen? Oder was ist für junge Leute heute wichtig? Ist die Jugend anders als früher? Wie war es früher? Ich glaube, vom Gefühl her kann ich mich erinnern, bin jetzt schon 65, da war mehr Interesse noch im Handwerk. Also die Hauptschüler oder auch Realschüler sind damals dann doch, da sagte man, ich möchte Elektriker werden.

Ich möchte Maurer werden und ich möchte Zimmermann werden. Das war in den 60er, 70er Jahren. Kam mir das also vor, dass das mehr aktuell war und motiviert war für die Jugendlichen da, als es heute ist? Ja, das kannst du natürlich besser beschreiben von der damaligen Zeit. Ich weiß aus meiner Jugend auf jeden Fall, dass ich immer gerne in irgendwelchen Sachen gearbeitet, gebastelt oder irgendwelche Sachen gebaut habe.

Und wenn wir in die Kindergarten heute schauen, die Kinder sind ja weiterhin im Sandkasten unterwegs und wollen weiterhin mit Playmobil oder sonstigen Bausteinen irgendwelche Häuser bauen und so. Also diese Grundausrichtung ist immer noch da. Wir haben natürlich die Situation, dass in Deutschland die Akademisierung absolut an erster Stelle stand über Jahrzehnte jetzt, dass alle gesagt haben, wir müssen eben halt die akademische Laufbahn einschlagen und dazu gehören sowohl der Gesetzgeber auf der einen Seite, der darauf hingearbeitet hat.

Auf der anderen Seite ist es halt auch in der Gesellschaft mittlerweile so, dass jemand, der eine Ausbildung nur macht, und da geht es unbedingt noch gar nicht mal schwerpunktmäßig ums Handwerk, sondern generell, du machst nur eine Ausbildung, dass das Ausbildungsthema schon ein Problem ist. Und dann kommen natürlich Eltern und Lehrer oder die lehrenden Menschen dazu, die halt eben auch dafür Sorge tragen, dass es den Kindern irgendwann mal besser geht. Und jetzt stehen wir genau an der Situation, den Kindern sollte es mal besser gehen und

womöglich verdienen wir heute im Handwerk mehr als wenn wir an der akademischen Laufbahn eingeschlagen sind. Das ist natürlich ein wichtiger Punkt dabei. Dann haben wir im Handwerk auch leider verpasst, ja, unser Image so zu pflegen oder so aufzubauen, wie es hätte sein müssen. Ich sage mal Thema Marketing. Du kommst ja aus einer Welt, wo genau das eine Rolle spielt. Genau, wo die Bilder auch sind. Aber weißt du, was da auch noch gut ist? Also ich bin ja durch meine

Ich kam ja übers Bodybuilding, Mr .Universum, tägliches Training und das promote ich nach wie vor ja auch noch heute. Jetzt regelmäßig, da gibt es da eine Fibo einmal, also große Fitnessmesse im Jahr oder auch sonst.

Jetzt bin ich ja nun älter. Damals haben die Leute ja immer gesagt, wenn der Moeller, als ich 27 war, wenn der Möller mal den Bizeps, wenn der Mal 55 ist, hängt der Bizeps mit zur Kniekehle. Jetzt bin ich 65 und immer noch fit und fidel. Das heißt also, die gewisse Fitness brauchen wir ja auch im Handwerk. Wir müssen ja also fit sein, wenn du auf einem Dach gehst, wenn du Zimmermann bist, wenn du Maler bist. Und worum es mir auch geht, ist ja, ist das Thema ja Motivation Handwerk. Und zu Motivation gehören ja

Vielerlei Sachen halt auch. Als ich zum Beispiel jetzt mit in Partnerschaft mit Hans Schäfer ging, das ist Workwear, da sag ich, Mensch, das ist ja toll, wenn du zum Beispiel diese Sachen, die wir heute haben im Handwerk, also die wir anziehen, die können wir ja auch zur Freizeit benutzen. Dass man das beim Training anziehen kann. Man kann damit in den Wald gehen, ob es regnet, ob es schneit, wie auch immer auszusehen und cool auszusehen

ist ja auch schon mal eine tolle Sache dann halt. Wenn du oben auf dem Dach bist, so ich kann mich nur an Brad Pitt erinnern. Der hat dann den freien Oberkörper. Da müssen wir natürlich ein bisschen trainieren bei einem Film, dass er den er da hatte. Aber ich denke mal, dass Workwear auch eine Geschichte ist. Und jetzt kam es. Wir hatten dann überlegt, mein Gott, wie kann man? Das ist ja das Thema. Wie kann man das motivieren? Und so kam

das Hans Schäfer Team, ist Andreas Grewe darauf zu sagen, Mensch, lass uns doch mal Videos machen. Warum stellen sich die Jugendlichen nicht mal in ihren Unternehmen vor? Das heißt, die stellen sich vor, wie du das gerade auch machst. Aber dann würden wir zum Beispiel, würdest du zum Beispiel ein Video reinschicken, das auch wiederum deine Arbeitsstätte beziehungsweise dein Unternehmen zeigt. Und dass man da einen deutschen, also überhaupt deutschlandweit einen Aufruf macht.

an die Jugendlichen, die sollen stolz darauf sein. Es gibt ja auch Wettkämpfe für Europameisterschaften, es gibt Weltmeisterschaften. Das ist ja vielen auch nicht bekannt. Und ich glaube, dass man, wenn man auch die Handwerker, wenn es einer da ab und sagt Mensch, ich schick dem Ralf Möller da und dem Jury -Team jetzt erst mal was über mich, als auch über meine Firma, dann soll man ja auch stolz drauf sein. Und

Das sind zum Beispiel alles schon mal so Kleinigkeiten, die glaube ich dann auch, dass die sagen, Mensch, meine Arbeit wird dir anerkannt. Ich habe zum Beispiel kürzlichst eine Sendung gemacht, auch für die ARD. Es ging es Schnitzen und da war man richtig stolz. Also ich muss sagen, dass das richtig auch befriedigt, wenn man selbst was mal geschaffen hat. Jetzt bist du ja ein cooler Typ, du kommst auf jeden Fall rüber. Ich habe dich als nett kennengelernt. Wie ist das denn mit den Lehrjahren Sind ja keine Herrenjahre.

Also wie sieht denn das heute aus? Wie tough ist man da dann, wenn die ankommen oder nicht? Ja, es ist für einen Ausbildungsbetrieb manchmal nicht so einfach. Also wenn man jetzt alleine mal als Beispiel nimmt, die jungen Menschen kommen in die Berufsschule, haben einen Vertrag unterschrieben, machen eine Ausbildung, starten die. Und die jungen Menschen kommen in die Berufsschule am ersten Tag, was kriegen die beigebracht? Ihre Rechte. Aber bis zum Ende der Ausbildung hat noch keiner über die Pflichten gesprochen, die immer irgendwie zu machen sind. Das ist halt auch ein Problem in Deutschland, dass

dass wir eben halt ja im Grunde schon ein Problem haben, auszubilden beziehungsweise auch mal zu sagen, bis hier hin nun nicht weiter oder auch mal dieses in Anführungsstrichen nachsitzen. Wir dürften das ja gar nicht mehr als Betrieb. Wir dürften das gar nicht mehr anordnen. Und das sind so Sachen, die wirklich das ist auch manchmal nicht einfach machen, denn die Rechtslage ist da doch an manchen Stellen sehr verworren und so schwierig. Trotzdem schafft man es dann halt doch meistens eben halt jungen Menschen ins Team reinzuholen.

dann zu integrieren und eben halt mit den jungen Leuten eben halt dann auch ein Wachstum dann eben halt hinzubekommen bis hin zum Ende der Ausbildung, im besten Fall dann auch bis zur Übernahme. Welche Fehler machen denn zum Beispiel diese Betriebe bei der Nachwuchsbewerbung? Was denkst du? Hast du das schon mal so ein bisschen analysiert? Du weißt da jetzt besser Bescheid bestimmt als der andere.

Ja gut, also wir tun ja viel und wir machen ja auch viel als Betrieb, aber wir reden oft nicht drüber. Also wir sind nicht bei Social Media, wir brauchen ja nur einmal in der Woche einen Post zu machen und ein bisschen zeigen, was so das Innenleben ist vom Unternehmen. Das sind so die Sachen, die wir ... Also Social Media ist schon mal wichtig. Ja, Social Media ist auf jeden Fall wichtig. Und Social Media ist halt eine Sache, wo auch viele Betriebe Angst vor haben. Oder so, muss ich das machen oder ich will nicht in die Öffentlichkeit und so weiter.

Das sind einfach die einfachen Stilmittel. Wir brauchen ja gar nichts Großes, Innovatives. Wir brauchen gar nicht in irgendeiner Form, irgendwas Neues zu erfinden. Wir brauchen ja eigentlich nur die Werkzeuge zu nutzen, die schon da sind. Das würde für uns, für das Handwerk reichen, denn wir sind total wichtig, das wissen wir und wir sind auch selber stolz auf uns und wir sind auch stolz auf das, was wir tun. Nur wir sagen es keinem. An der Theke, nach dem 6. Bier, sagen wir dann nicht, ich musste wieder früh aufstehen, ich musste eine Stunde

Zur Baustelle fahren. Wir sehen dann wieder nur die negativen Dinge. Und wir reden nur über die negativen Dinge. Statt die positiven. Aber man selber weiß ja, was man geleistet hat an einem Tag. Und das bringen wir zu wenig rüber einfach. Wie kann man die Azubis noch so motivieren? Ich sag mal, Kleidung haben wir ja gesagt hier. Also Workwear zum Beispiel. Es sind diese Kleinigkeiten in Anführungsstrichen natürlich. Als Team auftreten, zusammenhalt, Möglichkeiten schaffen eben auch mal am Freitag zusammenzukommen, mal zu grillen. So diese ganzen Sachen.

die machen wir aber alle. Dann haben wir noch Unfallversicherungen und Ähnliches kann man natürlich noch zusätzlich abschließen nochmal, damit die Familie auch abgesichert ist und so weiter. Diese Punkte kann man alle machen. Aber ich glaube, wir sind an so einer Situation gerade auch in Gesamtdeutschland. Also nicht nur rein aufs Handwerk bezogen, sondern generell, wo wir uns einfach fragen müssen, motivieren wir denn überhaupt die Menschen im Moment genug, an der Gesellschaft teilzunehmen? Und zwar aktiv in Form, dass sie halt in einen Job gehen und eben halt sich auch dann eben halt an Deutschland in Anführungsstrichen beteiligen und am Sozialsystem.

So, und die Frage muss man sich einfach stellen. Und da würde ich im Moment sagen, sind wir in einer schwierigen Situation gerade. Denn die Rechenbeispiele, die man so sieht in den Medien, sind ja leider nicht immer nur positiv für die Menschen, die arbeiten und die wirklich sich einbringen, sondern es gibt auch die Situation eben mal, dass der eine oder andere einfach sagt, okay, ich mache die Rechnung auf und gehe noch mal am Wochenende nebenbei arbeiten und komme dann super gut über die Runden.

Und auf der anderen Seite möchte ich noch erwähnen, was für mich auch persönlich noch wichtig ist. Die Politik unterstützt immer noch den akademischen Werdegang, das heißt das Studium sehr intensiv und wenn man ähnliche Möglichkeiten eben halt für Auszubildende schaffen würden, dann wäre uns schon sehr geholfen. Das sind auch da ja theoretisch ja nur gleiches Recht für alle, wenn man so möchte. Und wenn man das anpassen würde, Jobtickets alle vergünstigt, vereinfacht oder kostenlos macht und so weiter und so fort oder andere Vergünstigungen schaffen würde,

für junge Menschen, die in Ausbildung sind, dann auch vielleicht das zu schaffen, dass sie den Sprung auch aus dem Elternhaus rausschaffen. Das muss natürlich nicht sein, aber in dem Moment, es gibt ja auch nicht nur die Gradlinienverhältnisse eben halt in den Familien, sondern gibt ja auch schwierige Verhältnisse. Und wenn man diesen jungen Menschen das viel vereinfachen würde eben halt, dann in die Ausbildung zu gehen und zu wissen, okay, es reicht finanziell trotzdem, weil ich eben halt unterstützt werde. Das sind so Punkte, die halt da sind. Jetzt kann man natürlich sagen, diese Möglichkeiten gibt es.

Aber dann sind wir ja im bürokratischen Deutschland und müssten erst mal vorher zehn Formulare ausfüllen. Das ist einfach zu schwierig. Hast du erlebt, dass einige, die bei dir damals gearbeitet haben, Gesellen oder Meister wurden, dass die sich auch selbstständig gemacht haben zur Selbstständigkeit? Ja, also ich glaube, wie siehst du das, dass das, dass man mit dem Handwerk heute auch viel eher, wenn man top und gut ist und gerade wo das Handwerk so gesucht wird und der Nachwuchs gesucht wird, dass man sich da auch zur Selbstständigkeit

dann doch mal hinreißen lässt und sagt, ich werde jetzt mal Unternehmer. Definitiv. Also die richtig guten Handwerker, Handwerkerinnen sollten sich auch mit diesem Thema befassen. Ja, und es kommt ja jetzt dazu, wir haben in den nächsten Jahren werden 150 .000 Betriebe abgegeben. Also 150.000 Betriebe suchen einen Nachfolger oder Nachfolgerin. So heißt, es ist ja genug Potenzial vorhanden. So, und das ist schon ein großer Weg. Auf der anderen Seite sieht man natürlich im Moment in Deutschland auch die Situation, dass die Betriebe gerade etwas größer wieder werden.

Das heißt, diese kleinen Betriebe werden weniger wieder. Man muss schon genau schauen, in welchem Umfeld man dann eben halt in so einen Betrieb einsteigt. Denn im Moment wachsen die Handwerksbetriebe wieder. Sie werden wieder größer. Man kriegt ja auch von den Schulen ein Praktikum angeboten und so weiter. Wie versucht man dann auch, die weibliche Generation zu motivieren? Also ich habe zum Beispiel vor einiger Zeit die Handwerksschwestern in der Nähe von Stuttgart besucht. Die haben eine

Ich glaube Klempnerei und so weiter, auch Handwerk. Auch Dachdecken machen die, glaube ich. Und Klempnerei haben sie auch, so 40, 45 Beschäftigte. Die beiden Mädels sind, ich glaube, 23 und die eine ist 26. Die sehen ganz hübsch aus. Die würden da bei jedem Modellwettbewerb gewinnen. Und dann sind wir da auf die Baustelle raus und dann haben die mir auch einiges gezeigt. Und die sind wirklich hands-on. Das zeigt natürlich auch, wie die Frauen das auch gerne mögen. Weißt du, ich glaube

Man hört viel zu viel immer heute, naja, wir machen Schulabschluss, Abitur und dann, wo muss man an Universität gehen? Wo geht's hin? Anstatt zu sagen, Mensch, okay, ich hab vielleicht mal vor zu studieren, ich bin noch jung genug. Das habe ich nämlich auch in einem Fitnessstudio erlebt. Da hatte ich auch jemanden gefragt, was er machen will. Er sagte, Studium. Halbes Jahr später, dreiviertel Jahr später war ich wieder mal in Deutschland, habe ihn wieder getroffen, und? Und in welcher Uni bist du jetzt? Nee, sagt er. Ich habe

Ich mache eine Lehre als Zimmermann jetzt. Und das fand ich dann auch ganz toll, dass er das überhaupt machte dann halt auch. Also ich sage, Mensch, das wäre doch mal was, wenn das Handwerk das andere Abitur wird, dass man anerkannt wird, dass man stolz drauf ist, man ist fit. Für mich ist der Handwerker nicht nur einfach ein Handwerker, der ist ein Künstler für mich. Und ich muss immer sagen, dass wenn ich die beobachtet habe, wenn über mir im Haus was gemacht haben und ich kam dann ein paar Stunden später wieder.

Und dann war das fertig und dann sah das toll aus. Das gibt doch noch eine Befriedigung heutzutage. Definitiv. Was hat sich in den vergangenen Jahren jetzt geändert? Wir haben es ja vorhin schon kurz angesprochen. Ich habe es so aus meinen 70er Jahren und 80er Jahren erzählt. Gab es mehr? Da hat man sich mehr aufs Handwerk gestürzt. Was ist das heute? Wie siehst du das von deiner Seite aus? Ja, das Handwerk hat einfach massiv an Boden verloren.

Das kann man schon definitiv so festhalten. Also alle Branchen sind an uns vorbeigelaufen. Ob es dann der Akademiker ist oder ob es dann die Menschen sind, die auch jetzt in den Beamtenstatus reingegangen sind. Alle haben sich uns herum sehr weiterentwickelt. Und wir haben es einfach verpasst, da eben mal zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Anker auszuwerfen und zu sagen, uns gibt es auch noch. Wir sind einfach elementar wichtig. Und das ist so ein bisschen unser Problem, einfach dieser ganzen Kleinbetrieb halt einfach. Man müsste

wenn man jetzt ein Konzern wäre, würde man ja ganz anders vorgehen. Man würde als Konzern ja sagen, pass auf, wir haben jetzt hier ein Problem. Wir müssen eine Image-Kampagne machen, wir müssen unseren Status verbessern und wir müssen eben halt jetzt genau überlegen, was wir tun. Dann kommen alle, die wir zu sagen haben, an den Schreibtisch bzw. an den großen Besprechungstisch. Dann wird erst aufgestanden, bis man fertig ist mit der Lösung und dann sagt der Konzern, okay, das ist das Budget dafür, die Kampagne machen wir jetzt, genau so, wie es jetzt auch zu besprochen worden ist. Und das hat ja leider so in dem Umfang und vor allen Dingen in einer Konsequenz ja nie stattgefunden. Ja, wir haben

Wir haben 2010 rum, hat das Handwerk, also die Kampagne damals aufgesetzt, die hervorragend gewesen ist. Wir haben ein Image -Video gehabt. Es war hervorragend. Da ist in dem Video, muss man sich vorstellen, saßen Menschen in Häusern oder waren auf den Straße unterwegs, alles zerfiel quasi. Alles das, was mit den Händen und im Handwerk erschaffen worden ist, ist kaputtgegangen in diesem Video. Und nachher war nur noch Brachland da. Und genau diese Bildsprache, genau das ist das, was wir brauchen, aber in einer Kontinuität und in einer

Konsequenz wirklich, genau diese Punkte wieder so ins Lot zu bringen, wie wir es immer tun müssen. Also wir sind da verdammt wichtig und das ist in dem Video klar geworden. Und jetzt müssen wir es noch transferieren in die jungen Menschen, denn ich glaube, der ein oder andere junge Mensch hat dieses Video noch nicht ganz richtig interpretiert oder nicht ganz richtig verstanden. Und genau das müssen wir jetzt noch zu den jungen Menschen übertragen. Und da kommen dann aus meiner Sicht dann die Influencer ins Spiel, die ganz jungen Leute, die eben halt auf TikTok unterwegs sind, die auf Instagram unterwegs sind. Und

Ich würde mir wünschen, wir würden in jedem Gewerk, wir haben 137 Gewerke, die wir im Handwerk haben, wir würden in jedem Gewerk wirklich mindestens einen Influencer haben, der eben halt einer Organisation, dem Zentralverband oder wem dann eben halt dann auch unterstellt ist oder der dann dafür auch arbeitet. Und man würde viel mehr Impulse eben halt über diese jungen Menschen dann eben dann einfach geben. Und ...

zeigen, wie toll das Handwerk ist. Wir brauchen diese Impulse, wir brauchen die Mini -Pitches, Elevator -Pitches für das Handwerk, für das Gewerk, für jeden Beruf brauchen wir solche Sachen und viel mehr. Wir brauchen dich in der Politik. Du kennst dich auf dem Nagel, also wir machen mal auf dem Nagel. Ich finde das ganz toll. Ich spreche jetzt so ein bisschen aus dem Deck, ich habe eine Vision von einer Veranstaltung. Wir brauchen Aufmerksamkeit im Handwerk.

Wir brauchen junge Influencer, wir brauchen frische Influencer, wir brauchen nicht die Influencer, die jetzt schon hunderttausende von Followern haben, sondern wir brauchen neue junge Leute. Und dann macht man es natürlich in Kombination. Man macht auf der einen Seite eine Veranstaltung, wo man natürlich dann mit dem Gremium dann nochmal entscheidet oder Punkte vergibt und parallel macht man genauso eine Geschichte als Influencer Award und macht eine Abstimmung digital.

Was erreiche ich dann? Maximale Aufmerksamkeit. Ja. So, wenn ich es mache in einem kleinen Gremium, erzeugt das eine Momentaufnahme. Wenn ich es aber als Influencer Award über sechs Monate ankündige und pushe und in die Medien reinbringe und in der Konstellation, wie wir auch ja hier heute jetzt sitzen, in der ich jetzt Zusammenarbeit bringen würde, würde ein Influencer Award in der Größenordnung viel mehr Aufmerksamkeit erzeugen. Das ist eine tolle Idee. Über einen ganz langen Zeitraum. Ich hab es eigentlich

Das ist jetzt, wie gesagt, aus dem Nähkästchen gewesen. Eigentlich hatte ich da eine große Idee zu. Aber es wäre Es ist ein Punkt einfach, wir brauchen dauerhaft, wir brauchen langfristig mehr Power. So, und das müssen wir jetzt überlegen, wie wir das hinkriegen. Wir kriegen es nicht mit Einmalveranstaltungen, sondern taktisch klug eben halt vorher darüber berichten, abstimmen lassen. Und dass die Influencer ja selber dafür sorgen, dass eben halt die Leute für sie abstimmen. Wir haben so eine ähnliche Situation bei Mr. und Mrs. Handwerk.

Ja, da gibt es auch so eine Situation. Aber jetzt haben wir ja da die Möglichkeit, da können sich ja jeder melden, das kann sich jeder dafür bewerben. Und es kann jeder seine Bewerbung abgeben und vielleicht haben wir dann eben halt nicht, ich weiß nicht, wie viele Bewerber sind jetzt bei Mr. und Mrs. Handwerk, aber es wird ein Vielfaches sein, eine Bewerbung, die dann reinkommt, wenn natürlich auch nachher zum Beispiel dann interessante Preise natürlich auch irgendwo ausgelotet werden. Es kann ja nachher zum Beispiel der Preis sein, und ich sagte ja eben schon mal, wir brauchen in jedem Gewerk mindestens einen Influencer,

der eben halt total seriös und total sachlich und für die jungen Menschen objektiv hat einfach dann auch seinen eigenen Beruf vorgestellt. Wir hätten so viele Berufe, so viel, wenn man das mal hochskaliert und mal durchrechnet, wie viel dann zusammenkommen kann, dann hätten wir eine ähnliche Situation, als wenn wir mit unseren eine Million Betrieben, die wir im Handwerk haben, jede Woche mal ein Posting machen würden. Wenn wir das machen würden über ein halbes Jahr, wären wir im Handwerk auch vorne weg, weil dann würden wir auf Social Media nur noch stattfinden und die ganzen

ganzen Postings, die in irgendeiner Form vielleicht nicht sach - oder dienlich sind, würden wir dann damit verdrängen. Es ist auch immer interessant, was alles zum Handwerk zählt. Das glaubt man gar nicht. Wir sind beim Handwerk immer sehr beim Bauhandwerk, sind wir oft dann dran. Aber es gibt so viele Berufe, über die man gar nicht nachdenkt. Hutmacher und so weiter. Die Optiker gehört dazu, Akustiker. Also es gibt so viele Berufe halt einfach, die ...

So ein bisschen eher in der Nische. Genau, Akustiker dachte ich auch immer dann. Also der würde ich beim Ohrenarzt oder so rein, klar, wenn man hingeht. Aber Akustiker ist natürlich auch zum Beispiel wieder. Und ich glaube, das ist auch noch mal wichtig, dass man da mal aufzählt, was zum Handwerk überhaupt zählt und das auch mehr nach vorne bringt halt auch. So, wenn du eine Sache sofort ändern könntest, dem Handwerk zu helfen, welche wäre es?

Wenn ich eins ändern könnte, wäre es die Gleichgerechtigkeit in der Lohnverteilung. Und zwar sehe ich das so, dass wir im Handwerk trotz sehr guter Anpassung und trotz auch guter Verdienste im Verhältnis zu anderen Berufen und Strukturen halt einfach zu wenig verdienen. Ich finde, dass wir mindestens genauso wichtig sind wie

Wie gesagt, ich will jetzt nicht auf die Details eingehen, wo ich jetzt... Nee, sag's ruhig. Hier kannst du frei raussprechen. Aber ich sehe es so, wenn ich die Verhandlungen... Hier wird Tachos gesprochen, wie wir bei uns im Ruhig immer sagen. Also wenn ich das sehe, welche Tarifverhandlungen jetzt da stattfinden und in welcher Größenordnung da entsprechende Verhandlungen... Also da ist ja keiner mehr unter 15 Prozent Zuschlag unterwegs. So und wenn ich mir dann vor Augen führe, dass viele Handwerksberufe eben halt

schon im letzten Jahr Anfang 2023 die Tarife eingeführt haben, beziehungsweise Ende 2022 verhandelt haben und haben sich dann da auf drei oder vier Prozent geeinigt für die nächsten zwei Jahre, da muss ich sagen, doof gelaufen. Wir sind in dem Moment vorbeigegangen an den Berufen, die ich jetzt auch meine und wo ich mich mit vergleichen möchte. Und in dem Moment, wo die dann ihre neuen Verhandlungen geführt haben, sind die so dermaßen wieder an uns vorbeigeschossen und ich sehe einfach die Gerechtigkeit nicht. Und ich sehe die Rechtfertigung auch dafür nicht,

warum wir im Handwerk denn nicht mindestens genauso viel verdienen sollen. Von Haus aus. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch, dass wir ein bisschen leistungsorientierter wieder vergüten. Denn was brauchen wir in Deutschland? Wir brauchen in Deutschland wieder die Situation,dass wir nach vorne kommen. Dass wir wieder Gas geben. Dass wirklich die Gesellschaft, die Struktur wieder nach vorne kommt. Wir sind das einzige Land im Moment in Europa, die hinterher hinken. Und auf der Welt, die hinterher hinken. Also hat einen Grund. Also wir sind unter Umständen zu bemütlich geworden.

Also alles, das mit dem Thema Geld zusammenhängt, würde ich gerne anders strukturieren in Deutschland. Ich kann mich erinnern, ich habe damals eine Schwimmmeisterlehre gemacht, das war 1976, dann auf einmal Lehrberuf. Jetzt weiß ich, das haben wir bekommen, monatlich 5, 600 damals. Und dann später, klar, dann nach dem Gesellen, also nach der Prüfung gab es da natürlich mehr, doppelte vielleicht oder so oder 14, 15 hundert.

Ich habe mich dann später beurlauben lassen und bin dann nach Amerika und habe dort blieb aber noch bei der Stadt. Aber für den Fall, dass es mal nicht hinhaut in den USA. Aber da sind wir mit aufgewachsen, mit diesem bisschen Sicherheitsdenken. Viele fragen mich immer nach, wie kann ich Schauspieler werden? Wie kann ich dieses und kann ich jenes werden? Dann sage ich ja Leute, Schauspielschule ist klar, aber wisst ihr was? Wenn ihr von der Schule kommt und wollt erst mal.

Handwerksberuf. Das habe ich immer noch so, kann ich mir erinnern, habe ich immer so gesagt, weil es gibt bei der Schauspielerei auch mal lange Strecken, wo ihr nicht arbeiten könnt. Weil es hängt auch immer beim Film drauf ab, klappt die Finanzierung, da sind die Kollegen dann da, da braucht man die. Also an vielen Sachen. Und Harrison Ford war auch Zimmermann und viele andere meiner Kollegen auch, hatten irgendwelche andere Berufe gehabt.

John Connery als James Bond, der war auch als, genau, der hat auch nicht als Schwimmmeister, aber der hat dann so Aufsichtsdienste gemacht und so weiter. Also die haben irgendwo alle, bevor sie Stars oder irgendwas wurden, das konnten sie ja auch nicht wissen, ob sie es mal werden, haben die wirklich auch irgendwo erstmal einen Beruf erlernt. Und ja, was motiviert dich trotzdem, jeden Morgen für deinen Beruf weiterzumachen?

Ich kann es dir so auf den Punkt gar nicht sagen. Ich bin im Moment einfach sehr dankbar für dieses Umfeld, was bei mir sich gerade entwickelt. Also überlegt man sich jetzt einfach mal, wenn ich jetzt als Handwerksunternehmer denke, ist es wirklich diese Gemeinschaft und dieses Zusammenarbeiten im Team und eben auch dieses kundenorientierte Denken. Also wir sind bei uns im Unternehmen zum Beispiel dafür da, dass unter uns ein Dächer

Produktionen hochgehalten werden können. Da werden Millionen Produktionen gemacht unter unseren Dichern und wir sorgen dafür, dass diese Produktionen stattfinden können. Das ist für mich dann eine der Motivationen auf jeden Fall. Und das, was ich jetzt im Moment eben halt auch mit sehr viel Leidenschaft auch mache, mich eben halt mit dem Thema Handwerk auseinandersetzen. Ich bin einfach da, muss ich ganz ehrlich sagen, einfach sehr dankbar für die ganzen Sachen, die im Moment passieren.

Dieses Umfeld hat einfach guck mal, ich hätte dich noch niemals im Leben kennengelernt. Ich bin auch ganz glücklich darüber. Und wir beide werden auch weiterhin in Kontakt bleiben, mal lieber. Ich danke dir erstmal recht herzlich und nochmals freue mich auf ein nächstes Treffen dann irgendwo mit dir. Wir sind ja nicht weit entfernt. Wegen den Haus in Kerpen. Ich bin meistens in Los Angeles, aber man kommt ja immer wieder. Ich danke dir nochmal. Alles Gute. Danke dir und dem ganzen Team. Danke schön. Absolut. Danke.

Oliver!

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